
- Dezember 19, 2019Dezember 20, 2019
Gestern fiel mir durch einen Zufall die Ostsee-Zeitung vom 12. Dezember in die Hände. Unter der Schlagzeile »Backhaus will Millionen Bäume pflanzen lassen« findet sich auf dem Titelblatt das Konterfei des hiesigen Landwirtschafts- und Umweltministers sowie ein Zitat, das sofort an die Baumpflanzpflicht in der Volksrepublik China denken lässt. In meinem Buch heißt es: »Seit 1981 sind jedes Jahr am 12. März, dem nationalen Baumpflanztag, alle gesunden, über elf Jahre alten Chinesinnen und Chinesen angehalten, jeweils drei bis fünf Bäume zu pflanzen, Setzlinge vorzuziehen oder Jungbäume zu pflegen; alternativ kann man sich durch Zahlung einer Gebühr von der Pflanzpflicht freikaufen.« Till Backhaus (SPD) hat nun anlässlich der Vorstellung seines »Waldprogramms 2030 verlautbart: »Jeder Einwohner, vom Kleinkind bis zum Rentner, sollte pro Jahr drei Bäume pflanzen.«
Um endlich die Bewaldungsquote des diesbezüglichen Flächenland-Schlusslichts Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen, hat sich Till Backhaus offenbar etwas Neues einfallen lassen, darunter die Idee »Die Bürger pflanzen, das Land zahlt«. Bei drei Bäumen pro Mensch seien das jährlich 4,8 Millionen Bäume mehr, 1000 Hektar Wald. Wie der Mann sich das genau vorstellt, möchte er aber wohl erst Anfang 2021 erklären.
Ich bin ja wirklich gespannt, wie Herr Backhaus die Menschen für diese Sache einspannen will. Einen Baumpflanz-Zwang fände ich jedenfalls um Einiges sinnvoller als das neue Impfzwang-Gesetz des Bundes (und ich sage das als jemand, der eigentlich prinzipiell jeder Form von Zwangsanwendung sehr skeptisch gegenübersteht).