
- März 21, 2021März 21, 2021
Hier ist ein Interview, das meine Begeisterung fürs Thema Wiederbegrünung aufs Neue anzufachen weiß. Martin Kirchner von den »Pioneers of Change« führt es mit Steve Fitch, dem Begründer der Aufforstungsorganisation »Eden Reforestation Projects«, die an fast 230 Stellen in acht Ländern innerhalb von rund 15 Jahren bislang an die 500 Millionen Bäume pflanzte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich die Organisation zuletzt zu einem riesigen »Wesen« gemausert, wie Steve Fitch sich ausdrückt. In den letzten anderthalb Jahren sei das Spendenaufkommen mit einem Wachstum von 300 bis 400 Prozent schier explodiert (ich nehme an, das hängt mit dem Erscheinen meines Buchs im November 2019 zusammen 😉 )
Dr. Steve Fitch wuchs als Sohn von Missionaren auf den Philippinen auf und hat dort mit ansehen müssen, wie das Paradies seiner Kindheit u.a. durch Abholzung zerstört wurde. Der Präsident bzw. Premierminister von Äthiopien überredete ihn dann im Jahr 2005, ein regionales Aufforstungsprojekt zu übernehmen, bei dem in drei Jahren kein einziger Baum durchgekommen war. Steve Fitch hatte damals bereits einige Erfahrungen auf dem Feld der herkömmlichen Entwicklungshilfe gesammelt. Wie er im Videointerview berichtet, half ihm ein spezieller Ansatz dabei, das Problem zu erkennen – und später hat er auch festgestellt, dass sehr viele Landschafts-Wiederherstellungen daran scheitern, dass die Menschen vor Ort kaum Vorteile davon haben. »Unsere Wiederaufforstung beginnt deswegen mit Armutsbekämpfung«, sagt er: Die Abertausende von Leuten, mit denen Eden Reforestation Projects auf der ganzen Welt zusammenarbeitet, werden dafür bezahlt, dass sie Bäume vorziehen, pflanzen und über viele Jahre hinweg beschützen. Mit den ökologischen Vorteilen müssten stets sozioökonomische Vorteile einhergehen.
Nach fünfzehn Jahren Erfahrung auf dem Feld der Wiederbegrünung glaubt Steve Fitch, dass man sich um die Überlebensrate der angepflanzten Bäume eigentlich keine Gedanken machen müsse. Das Wichtigste sei, mittels einheimischer Pioniergehölze wieder ein Blätterdach entstehen zu lassen, anschließend würde die Natur seiner Erfahrung nach alles Weitere übernehmen, um die jeweils regional typischen artenreichen Wälder zu entwickeln. Auch mit Seedballs/Samenbomben hat er experimentiert und will diese Technik auch weiterhin anwenden, wo sie sich anbietet.
Im Interview spricht Dr. Steve Fitch von seinen Sorgen, er erzählt Erfolgsgeschichten und teilt seinen Traum: dass das Bäumepflanzen bald zu einer riesigen, weltweiten Volksbewegung wird!